Matthäus Merian der Jüngere (1621-1687) (German Edition) - primeira edição

In den vergangenen Jahrzehnten wurde das Oeuvre des Verlegers und Radierers Matthäus Merians d.Ä. grundlegend dokumentiert1, zudem fanden in den letzten Jahren Werk und Person von Maria Sibylla Merian2 ein geradezu 'populäres' Interesse. Dagegen sind Leben und Werk von Matthäus Merian dem Jüngeren nahezu unbekannt. Gilt es hier eine Lücke in der Erforschung dieser Künstlerfamilie zu schließen, so eröffnet sich zugleich auf dem Gebiet der deutschen Malerei des Barock ein noch immer reiches Betätigungsfeld: Nachdem in den 60er Jahren an Kunstregionen orientierte Überblicksausstellungen zur deutschen Kunst des Barock wesentliche Grundlagen schufen3 und jüngst, insbesondere im Jahr 1998 anläßlich der 350-Jahrfeiern des Westfälischen Friedens, das historische Interesse an Ereignis und Folgen des 30jährigen Krieges4 stark zugenommen hat, ist die Aufarbeitung und die Auseinandersetzung mit der deutschen Malerei dieser Zeit dennoch erstaunlich rudimentär5, die Zahl der Überblickswerke6 und Künstlermonographien bislang recht überschaubar geblieben. Im Folgenden wird daher eine Künstlerpersönlichkeit dieser Zeit vorgestellt, die nahezu exemplarisch die damaligen Bedingungen erfolgreichen künstlerischen Schaffens repräsentiert. Zunächst soll - nach Literaturübersicht und Hinweisen zur Quellenlage - Merians Lebenslauf rekonstruiert werden. Dem folgt, beginnend mit dem malerischen Werk über das zeichnerische Oeuvre hin zur eigenhändigen Druckgraphik, die Analyse und Auswertung der einzelnen Werkgruppen. Der nach Vorlagen Merians entstandenen Druckgraphik anderer Künstler ist ein eigener Überblick gewidmet. Den Abschluß der Arbeit bildet ein 'vorläufiger' Werkkatalog. Dort konnte teilweise auf die Vorarbeiten von Friedrich Thöne, der in den frühen 70er Jahren ein größeres Merian-Projekt sowohl über Vater, Sohn Matthäus, wie auch Enkel Johannes Matthäus geplant hatte, zurückgegriffen werden7.