Brown, Tina:Diana
- encadernado, livro de bolso 2007, ISBN: 9783426274316
[ED: Hardcover/gebunden], [PU: Droemer Knaur], Gebundene Ausgabe mit Schutzumschlag: 784 Seiten – Verlag: Droemer HC (2007) - Sprache: Deutsch - Größe und/oder Gewicht: 21,8 x 14 x … mais…
[ED: Hardcover/gebunden], [PU: Droemer Knaur], Gebundene Ausgabe mit Schutzumschlag: 784 Seiten – Verlag: Droemer HC (2007) - Sprache: Deutsch - Größe und/oder Gewicht: 21,8 x 14 x 4.6 cm
Auch zehn Jahre nach ihrem Tod wird sie verehrt, ja vergöttert: Lady Di lebt. Wirklich gerecht wird ihr nun die definitive Biographie der international renommierten Journalistin Tina Brown, die die bisherige Diana-Literatur um Klassen schlägt. Ihr großartiges Porträt ist so phänomenal recherchiert wie blendend formuliert: mitreißende neue Einblicke in das große Drama eines Frauenlebens.
Die britisch-amerikanische Star-Journalistin Tina Brown hat zeitlebens Dianas Werdegang verfolgt, Hunderte von Gesprächen geführt, unvoreingenommen nachgefragt. Mit scharfem Blick entlarvt sie bisher verborgene Wahrheiten und bringt uns Diana nahe wie niemand zuvor: ihre Zerrissenheit zwischen den eigenen Gefühlen und den Pflichten der Ehefrau eines zukünftigen Monarchen; ihre Verzweiflung in dem nur scheinbar goldenen Käfig ihrer Ehe; ihre Sehnsüchte und Hoffnungen; ihre Reaktion auf das überwältigende Interesse der Medien und auf die Verführungskraft des Glamour. Wir verstehen, wie Diana weltweit die Menschen für sich einnehmen konnte und warum sie, verstoßen aus der Welt der Royals, Zuflucht beim Jetset suchte, was letztlich ihren tragischen Tod bedeutete. Und wir begreifen, wie sie noch heute als Königin der Herzen eine Wirkung entfaltet, der wir uns nicht entziehen können.
Über den Autor und weitere Mitwirkende
Die Star-Journalistin und Ex-Chefin von "Vanity Fair" und "New Yorker", Tina Brown, ist Britin (Lady Evans, geb. 1953 Maidenhead, England) und hat sich als freie Kolumnistin und Gastgeberin von Talkshows in den USA und weltweit einen Namen gemacht. Bei zahlreichen Gelegenheiten traf sie mit Diana zusammen, bereits in den 80er Jahren als Herausgeberin des "Tatler", später für NBCs "Today"-Show. Nach Dianas Tod begann sie mir ihren Recherchen und führte für dieses Buch über 200 Interviews.
Leseprobe. Abdruck erfolgt mit freundlicher Genehmigung der Rechteinhaber. Alle Rechte vorbehalten.
Ein Tunnel in Paris
»Hätte ich Diana an meiner Seite, ich würde mit ihr in den Dschungel gehen,
und nicht ins Ritz.«
Hassin Yassin, Dodi Al Fayeds Onkel, 2006
31. August 1997. In dem Auto, das dreiundzwanzig Minuten nach Mitternacht
in den Pariser Pont de lZAlma-Tunnel raste, saß die berühmteste Frau der
Welt. Die blonde Ikone, die ihre langen Beine auf dem Rücksitz des
schwarzen Mercedes übereinandergeschlagen hatte, war am Ende einer
chaotischen Nacht angelangt und schlechter Laune. Wie missmutig sie war,
konnte man an ihrem angespannten Gesichtsausdruck sehen, den die
Überwachungskameras am Hinterausgang des Hotel Ritz in der Rue Cambon
festgehalten hatten.
Arthur Edwards, der Doyen der auf die Königsfamilie spezialisierten
Fotografen, kannte diese Miene gut. Allein der Gedanke daran macht ihm noch
heute zu schaffen. Sechzehn Jahre hatte es keine Stimmung der Prinzessin
gegeben, die nicht eingefangen, aufgezeichnet, studiert, vergrößert und
jeder Presseagentur auf diesem Planeten übermittelt worden war. Und in den
meisten Fällen war Edwards vor Ort, der zerknittert aussehende, Cockney
sprechende Reporter der Boulevardzeitung Sun mit dem gelichteten Haupthaar.
Er hatte ein Jahr vor ihrer Hochzeit mit Prinz Charles das erste heimliche
Bild von Lady Diana Spencer bei einem Polospiel in Sussex aufgenommen, und
er war einer der ersten britischen Bildreporter, der vor den Toren des
Krankenhauses Pitié-Salpêtrière in Paris eintraf, in dem sie starb. Edwards
sagt, er habe diesen beunruhigten Gesichtsausdruck bei ihr zuletzt im
Februar 1992 während eines Besuchs im Kinderkrankenhaus Great Ormond Street
gesehen. Dianas niedergeschlagene Stimmung hatte sich damals auf die
wartende Pressemeute übertragen: Als sie herauskam, weigerte sie sich, in
die Kameras zu schauen.
Edwards und seine Kollegen wurden erst belohnt, als sie auf den Pfiff eines
Bauarbeiters hin reflexartig den Kopf hob.
Klick. Wie jeder andere Fotograf in der Fleet Street lebte Edwards während
der ganzen achtziger und neunziger Jahre für und von Dianas Lächeln.
In dieser letzten Nacht mit Dodi Al Fayed in Paris wusste die Prinzessin,
dass die Dinge aus dem Ruder gelaufen waren. Daran erinnert sich Edwards
heute in einer Londoner Bar. Er war einer von Dianas Lieblingsfotografen
gewesen. Sein onkelhaftes Gesicht legt sich in Falten vor Bedauern, als
hätte er etwas daran ändern können, wäre er nur dabei gewesen. »Sie wollte
nach Hause fahren. Sie wollte ihre Jungs sehen. Sie war kein Popstar. Sie
war eine Prinzessin. Sie war an den Vordereingang, an einen roten Teppich
gewöhnt. Diese ganze Sache mit DodiZs Zweitautos als Lockvögel, die
Hintereingänge das war nicht Dianas Stil.«
Hier irrt sich Edwards. Seit der Scheidung entsprach das Chaos, das in
ihrem letzten Abend gipfelte, immer mehr Dianas Stil. Sie hatte sich von
der abgeschirmten Prinzessin in einen ungebundenen internationalen Star
verwandelt. Die Tatsache, dass sie Ende August mit einem sprunghaften
Playboy wie Dodi durch Paris hastete, war nur ein weiterer Beweis dafür.
Nicht einmal der britische Botschafter wusste, dass sie sich in der Stadt
aufhielt. Ebenso wenig waren die französischen Behörden informiert worden.
Im August reisen die meisten Angehörigen der Pariser Hautevolee nach
Norden, nach Deauville, wegen der Poloturniere und der Pferderennen, oder
in die kühlen Wälder ihrer Landsitze an der Loire oder bei Bordeaux.
In einem der Häuser, die seinem Vater gehörten, hatte Dodi eine großzügige
Wohnung in der Rue Arsène Houssaye mit Blick auf die Champs Elysées zu
seiner Verfügung.
Warum brauchten die beiden dann überhaupt eine Hotelsuite? Sie waren an
diesem Abend nur im Ritz, weil Dodi entschlossen war, Diana jede einzelne
Trophäe zu zeigen, die sein Vater mit seinem ungeheuren Reichtum erworben
hatte. Kein Mensch, der von Paparazzi verfolgt wird, würde sich sonst
ausgerechnet diesen Ort als Versteck aussuchen. Das renommierteste Hotel
von Paris wimmelt zu dieser Zeit des Jahres nur so von Touristen mit Kamera
vor dem Bauch und Schaulustigen. Gegen Ende des sommerlichen Exodus aus der
Stadt strahlen selbst die exklusiveren Bereiche des Hotels - wie etwa das
Restaurant L`Espadon - ein seltenes Flair extravaganten Nomadenlebens aus.
Dann kann man südamerikanische Callgirls und stark behaarte Unternehmer aus
prosperierenden Schwellenländern oder reiche alte Damen mit ihren gierigen
Neffen unter dem Trompe-lZOEil der opulent gestalteten Decke über der
Weinkarte brüten sehen. Für ein Abendessen zu zweit muss man gut und gern
siebenhundert Dollar hinblättern. Genau die Art von Ambiente also, wie
Diana es nicht ausstehen konnte. Zum Beweis dafür hatte sie soeben all die
prächtigen und glitzernden Kleider ihres früheren Lebens bei ChristiZs in
New York für wohltätige Zwecke versteigern lassen.
Als sie im Juni 1997 anlässlich der Eröffnung der Vorbesichtigung den
Atlantik überquerte, gingen Anna Wintour, die Chefredakteurin der Vogue,
und ich mit ihr im Four Seasons zum Lunch; dieses an der Park Avenue
gelegene Restaurant diente den leitenden Angestellten von Condé Nast als
inoffizielle Dependance. »Ein paar Sachen habe ich behalten«, sagte Diana
über die bevorstehende Auktion. »Aber kennen Sie dieses Zeug von Catherine
Walker mit den vielen Stiftperlen? In England trägt keiner mehr so was.«
Was mir beim Mittagessen auffiel, war, wie sehr die Starexistenz Dianas
äußere Erscheinung verändert hatte. Ich bin mittlerweile zu der Überzeugung
gelangt, dass die Tatsache, ständig von Unbekannten angegafft zu werden,
die Proportionen von Gesicht und Körper verändert. Und ich meine damit
nicht nur die offensichtlichen Veränderungen - ein gesteigertes
Modebewusstsein oder neue Tricks in Sachen Charme und Selbstbeherrschung,
sondern die schiere Illusion von Größe. Die Köpfe globaler Berühmtheiten
scheinen sich buchstäblich aufzublähen.
So ist beispielsweise Hillary Clintons Kopf seit der Zeit, als sie nur die
Ehefrau des Gouverneurs von Arkansas war, enorm gewachsen. Er nickt, wenn
sie mit einem spricht, wie ein gasgefüllter Luftballon. Die Jahre im
Rampenlicht hatten auch den Umfang von Jackie O.s Schädel dermaßen
vergrößert, dass es den Anschein hatte, als müsse ihr wahres Gesicht hinter
einer überdimensionalen Halloween-Maske versteckt sein. Wenn man ihr in die
Augen blickte, konnte man sie irgendwo da drinnen förmlich schreien hören.
Im Fall von Diana hatte man den Eindruck, alles wäre in die Länge gezogen
und handkoloriert worden. Die hochgewachsene englische Rose mit den zarten
Wangen, die ich zum ersten Mal 1981 in der amerikanischen Botschaft als
Frischvermählte getroffen hatte, schillerte wie eine Cartoonfigur. Als sie
auf ihren Acht-Zentimeter-Stöckeln den Hauptspeisesaal des Four Seasons
durchquerte, wirkte sie unter der hohen Decke wie eine überdimensionale
Barbarella. Ihr Chanel-Kostüm war in leuchtendem Mintgrün gehalten und die
Bräunung ihrer Haut so makellos wie mit der Spritzpistole aufgetragen. Ihr
leicht geröteter Teint erinnerte nicht nur an einen Pfirsich; die Haut war
weicher als das Kuscheltier eines Babys. Kein Wunder, dass sie an der
Bettkante kranker Kinder stets einen so tiefen Eindruck hinterließ. Wenn
sie im blitzenden Kegel eines Scheinwerferlichts auftauchte, muss sie ihnen
wie ein schimmernder Engel erschienen sein, der gekommen war, um hienieden
die Leiden zu lindern. Ihr Instinkt, der sie nach Amerika zog, war
goldrichtig. Sie würde sich jetzt nur noch in jener Kultur zu Hause fühlen,
in der man den Starrummel erfunden hatte. »Man spürt die Energie
regelrecht, wenn im Juli die Amerikaner wegen..., DE, [SC: 4.50], wie neu, privates Angebot, 21,8 x 14 x 4.6 cm, 784, [GW: 1056g], Banküberweisung, Selbstabholung und Barzahlung, Internationaler Versand, [CT: Geschichte/Politik / Aktuelles Zeitgeschehen]<